In meinem letzten Blog haben wir darüber gesprochen, wie Sie bei Ihrem Projekt Haus bauen auf den Philippinen in etwa vorgehen sollten. Heute geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie nicht vorgehen sollten.
Im Grundsatz gilt: Sie bekommen das, wofür Sie bezahlen. Geben Sie also Ihrem Architekten und Ihrem Contractor ein faires Entgelt für deren zu leistende Arbeit, dann haben Sie gute Aussichten, Ihr Projekt fachgerecht und zu Ihrer Zufriedenheit abgeschlossen zu sehen.
Aber: einige “Contractors” hier werden alles tun, um Ihren Auftrag zu ergattern. Zum Beispiel werden sie Ihnen einen Riesenrabatt einräumen, um sicher zu stellen, dass ihr Angebot das günstigste ist. Und immer wieder sehen wir dann diese “wimmernden” Bauherren, die offenen Auges in die Falle getappt sind.
Wir Bauherren selbst sind nämlich die Ursache des Problems. Viele von uns meinen, die Philippinen seien ein Land, wo um alles und jedes gefeilscht werden könne und müsse wie auf einem orientalischen Bazar. Da wird dann der Kontraktbetrag bis zum letzten Peso ausgequetscht oder einer dieser Billigstanbieter beauftragt.
Solche “Kostensparer” müssen verstehen, dass, je mehr sie ihren Contractor finanziell auspressen, desto mehr berauben sie ihn auch der Möglichkeit, einen anständigen Job für sie zu machen. Und das ist ganz sicher nicht im Interesse eines Bauherrn.
Wenn Ihnen ein “Contractor” einen erheblichen Rabatt gibt, dann sollten Sie nicht glauben, dass er damit erst mal seinen eigenen Profit schmälert. Ganz im Gegenteil. Zuerst einmal wird gespart an Menge und Qualität des Materials: weniger Zement, etwas dünnere Wände, weniger Eisen in den Pfosten, geringere Durchmesser der Stahlträger, dünneres Stahlblech für das Dach, mindere Qualität der Leitungen, Rohre, Installationen und Farbanstriche und so weiter, und so fort. Es gibt unzählige solcher ”Sparmöglichkeiten”, die Sie – zunächst – gar nicht sehen.
Das schlimmste Szenario ist, wenn Ihr “Contractor” feststellt – wenn der Bau schon halb fertig ist -, dass er gar keinen Gewinn macht, weil er die Baukosten zu niedrig eingesetzt hat. Und weg sind dann die Arbeiter, quasi über Nacht.
Und in den meisten Fällen hat natürlich Ihre Filipina Ehefrau oder Freundin irgendwo in ihrer grossen Familie einen Verwandten, “der auch Häuser baut”, und weil auf den Philippinen die Familienbanden recht stark sind, wird sie sich gedrängt fühlen, ihrem “relative” den Job zu geben….Wie auch immer, die Zeche bezahlen am Ende Sie.
Mit freundlichem Gruß
Ihr Paul Gerschwiler