Vor ein paar Tagen hat Denise uns nochmals geschrieben:
Unsere Geschichte mit der Einfuhr unseres Containers

Als Schweizer Ehepaar sind wir Ende Januar 2018 nach Dauin auf die Insel Negros ausgewandert. Wir hatten uns damals für ein sogenanntes Rentnervisum (SRRV) entschlossen, welches wir gleich nach Ankunft in Cebu bei der PRA (Philippine Retirement Authority) in Auftrag gegeben haben. Mit diesem Visum hat man die Berechtigung, Hausrat im Wert von 7000US$ zoll- und steuerfrei einzuführen. Parallel zu unserem Abflug wurde auch der Container per Seefracht auf den Weg geschickt. Weil die Verarbeitung der Visas rund acht Wochen dauert, ist es besonders wichtig zu wissen, wie lange der Container bis zum Einlaufen in Cebu unterwegs sein wird. Würde der Container nämlich früher im Hafen ankommen, würden ab dem 5. Tag sehr hohe Hafen- und Standgebühren erhoben werden. Wir erhielten von unserem Transporteur die Auskunft, dass es ebenfalls rund 8-10 Wochen dauert. Somit war für uns erst einmal alles im grünen Bereich. 

Als wir dann so ab der 5. Woche eine eMail vom Transporteur in Cebu erhielten, dass unser Container bereits zwei Wochen früher (am 14. März 2018) im Hafen sein wird, wurden wir ziemlich nervös (wir hatten ja noch kein SRRVisa). Wir hatten beim Transporteur versucht die Lieferung zu verzögern, leider vergeblich! Im Gegenzug wurde bei der PRA Druck gemacht, damit die Visas schneller ausgestellt werden können. Wir saßen wie auf Nadeln und die Ankunft des Containers kam immer näher. Immer wieder erhielten wir vom philippinischen Transporteur eMails, in denen uns mitgeteilt wurde, wie hoch die Kosten wären, wenn der Container länger im Hafen stehen bleibt. Uns lief die Zeit davon und unsere Visas waren immer noch nicht fertig! Von der PRA erhielten wir dann die Auskunft, dass unsere Visas nun bevorzugt behandelt werden. Dann kam der 14. März, Ankunft unseres Containers in Cebu! Die PRA informierte uns, dass wir unseren Hausrat nur steuerfrei importieren können, wenn wir eine entsprechende TIN-Number haben. Mmmmhhh „das auch noch“ dachten wir! Nun hiess es für uns also nichts wie los zum BIR (Steueramt) nach Dumaguete City. Dort angekommen, sahen wir eine riesen grosse Schlange von Leuten! Wir hatten die Nr. 87 gezogen und auf dem Display wurde gerade erst die Nr. 37 bedient. Wir hatten also nicht den ganzen Tag Zeit um zu warten, denn wir waren ja auf dem Weg nach Cebu! Ich versuchte direkt mit der Chefin zu sprechen, was mir auch gelang! Innerhalb von zehn Minuten hatten wir dann auch unsere TIN Nummer. Als wir dann in Cebu angekommen sind, haben wir sofort mit unseren Partner, der für uns die ganze Visa-Geschichte bearbeitet, Kontakt aufgenommen. Nach einer dreistündigen Sitzung und Kontaktaufnahme mit dem philippinischen Transporteur mussten wir dann feststellen, dass es allein mit der Ausstellung der Visas noch nicht getan ist. Der Antrag für die Steuerbefreiung unseres Hausrates würde dann auch nochmals zehn Tage dauern und der Zoll benötige ebenfalls nochmals 1 Woche um alle Dokumente zu bestätigen. Nicht zu vergessen: Unser Container stand zu diesem Zeitpunkt bereits im Hafen von Cebu und bald kostet er eine Menge Geld!

Wir waren beinahe am Ende mit unseren Nerven…..! 

Schlussendlich haben wir uns entschieden, dem Rat von Paul zu folgen, nämlich auf die Steuerbefreiung der Einfuhr durch die PRA zu verzichten und das Ding einfach normal einzufuehren.

Die Steuerbefreiung durch die PRA setzt nämlich voraus, dass die SRRVisa wirklich ausgestellt und die Pässe zurück in unserem Besitz sind. Dann erst beginnt das Prozerede der Steuerbefreiung und das dauert dann nochmals ca. zehn Tage. Und wenn der Bescheid dann schliesslich da ist, braucht der Zoll in Cebu nochmals zehn Tage, um das ganze abzuwickeln.

Und während dieser Zeit steht und steht und steht der Container und kostet mehr und mehr jeden Tag. Also hätten wir am Ende des Tages etwa US$ 200 an Einfuhrzoll gespart, dafür aber wohl mehr als US$ 1,000 an Lager- und Standgeldern ausgegeben. Geht irgendwie nicht auf, oder?

Aber auch nach dieser Entscheidung mussten wir noch eine Woche warten bis der Container endlich aus dem Hafen und dann beim Transporteur zur Auslieferung an unser Domizil war. Die Auslieferung selbst und das Entladen hat einwandfrei geklappt und alles war vollständig.

Mit dieser Geschichte möchte ich aufzeigen, dass es extrem wichtig ist, dass man immer versuchen sollte, die Ankunft eines Containers so zu planen, dass dieser erst nach Ausstellung der Visas und allen anderen Formalitäten im Hafen einläuft. Ebenfalls möchten wir Paul nochmals von ganzem Herzen für seine Mithilfe in diesem für uns sehr schwierigen Prozess danken. 

Denise Hotz