Mein allererster Besuch von Argao war am 25. September 1988. Meine damalige Freundin Mercy (und heutige Ehefrau) und ich nahmen einen frühen Flug von Manila nach Cebu und fuhren mit einem Mietwagen nach Sibonga, um Mercy’s Eltern und Geschwister zu besuchen. Es war ein sonniger Tag, und so lud ich Familie und Freunde zu einem lukullischen Mittagessen im Argao Beach Club ein.
Der Argao Beach Club war damals noch ein perfekter Ort. Später wurder er dann (leider) Opfer einer Sequestrierung durch die Regierung von Cory Aquino. Ich erinnere mich an einen langen Tisch im „al fresco“- Restaurant am Meer, überquellend mit einer farbenfrohen Fülle von leckeren Gerichten, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen liess.
Bei uns wird ja, wenn es nach lokaler Tradition geht, nicht Gang um Gang serviert, sondern es kommt gleich alles miteinander auf den Tisch und jeder greift zu wo er möchte. Auf jeden Fall war es ein gemütlicher Sonntag mit fröhlicher und entspannter Stimmung. Besser hätte der Beginn meiner persönlichen Beziehung zu Argao gar nicht sein können.
Neun Jahre später, im September 1997, waren Mercy und ich auf der Suche nach einem schönen Grundstück, wo wir später unser Haus für den Ruhestand würden bauen können. Wir fanden eines, und so wurden wir schliesslich „Argawanons by choice“, also in Argao Wahlbeheimatete. So bekommen wir fast alles für unseren täglichen Bedarf auf dem lokalen Markt und in den Läden der Gemeinde. Die meisten unserer Freunde und guten Bekannten, mit denen wir gesellige Zeit verbringen, sind Argawanons.
Und natürlich haben Mercy und ich auch ausgiebige Touren in die Hügel und Berge des Argao-Hinterlandes gemacht, entweder mit Wandern und Kraxeln, oder mit unserem 4×4 entlang den Bergstrassen, die zu den hochliegenden Gemüseplantagen und den Reisterrassen führen. Wir treckten zum Mt. Lantoy hinauf (600 m hoch, ein mythisches Wahrzeichen von Argao) und mussten dazu den Argao-Fluss nicht weniger als elf mal überqueren – ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben uns auch als Höhlenforscher in dem grossartigen und aufregenden Balay sa Agta (das Haus des schwarzen Riesen) betätigt. Hahnenkämpfe haben uns ein bisschen was gekostet, an Geld und an Hähnen. Und von 2003 bis 2007 besassen wir eine Motor Banca (ein philippinisches Auslegerboot). Mit diesem Boot unternahmen wir Touren entlang der wunderschönen Küste von Argao und weiter, und kreuzten die Bohol Strait zu den Nachbarinseln Cabilao, Balicasag, Panglao, Apo Island und Dumaguete, alle bekannt für ihre schönen Tauchgründe.
Sie werden sehen, Sie können einiges unternehmen hier.
Mit freundlichem Gruß
Paul Gerschwiler